Das Lesen fällt zunehmend schwerer, Bilder verschwimmen vor dem Auge oder das Erkennen von Gesichtern gelingt nicht mehr so einfach – hinter unscharfem und verzerrtem Sehen in fortschreitenden Lebensjahren kann häufig eine altersbedingte Makuladegeneration (AMD) stecken. Erfahren Sie hier, wie sie entsteht und wie sich der Verlauf einer AMD positiv beeinflussen lässt.
Wissenswertes zur altersbedingten Makuladegeneration
Was ist eine altersbedingte
Makuladegeneration?
Die Augenerkrankung im Porträt
Die altersbedingte oder auch altersbezogene Makuladegeneration (AMD) ist eine chronische Erkrankung der Augen. Sie tritt meist erst ab dem 50. Lebensjahr auf.1 Die AMD betrifft das Netzhautzentrum: Dabei wird die Makula durch die Anhäufung von Stoffwechselprodukten kontinuierlich zerstört.
In der westlichen Welt gilt die Erkrankung bei Menschen über 50 Jahren als häufigste Ursache für eine schwere Sehbehinderung.2 Allein in Deutschland sind mehr als sieben Millionen Personen betroffen.2
Gut zu wissen:
Mediziner bezeichnen den zentralen Bereich der Netzhaut als Makula (auch: gelber Fleck). In ihrer Mitte liegt der Punkt des schärfsten Sehens – die Fovea. An dieser Stelle befindet sich die Mehrzahl der Sehzellen (Fotorezeptoren).2 Die Makula ermöglicht es dem Menschen, Gegenstände zu fixieren, Bücher zu lesen, Gesichter zu erkennen und Bilder scharf zu sehen.
Die tieferen Netzhautschichten unter der Makula versorgen die Fotorezeptoren mit den notwendigen Nährstoffen und kümmern sich um den Abtransport der Abbauprodukte des Stoffwechsels.
Frühstadium: Die trockene Makuladegeneration
Bei einer AMD ist der Stoffwechsel der Netzhaut gestört, dabei kann der Körper Abbauprodukte oft nicht mehr vollständig abtransportieren. In der Folge bleiben sie im Auge zurück. Dadurch kommt es manchmal zu einer Ansammlung kleiner runder Ablagerungen (Drusen) im zentralen Bereich der Netzhaut (Retina). Das Auge wird schlechter mit Blut und Nährstoffen versorgt, sodass sich die Netzhaut auf Dauer zurückbildet.3
Die Unterversorgung der Netzhaut macht sich auch beim Sehen bemerkbar: Bilder verschwimmen vor den Augen und Gesichter oder Buchstaben bleiben unscharf. Wie schwer der individuelle Sehverlust ist, hängt davon ab, wie ausgeprägt die Ablagerungen sind und wo sie sich befinden. Diese Form der Augenkrankheit bezeichnen Mediziner als trockene Makuladegeneration. Sie liegt bei etwa 85 bis 90 Prozent der Erkrankten vor.2 Zwar tritt sie weitaus häufiger auf, hat aber einen milderen Verlauf.4
Fortgeschrittenes Stadium: Die feuchte Makuladegeneration
Eine trockene Makuladegeneration kann sich möglicherweise bei fortschreitendem Verlauf zu einer feuchten entwickeln: Der Körper bildet, um die Ablagerungen abzutransportieren, vermehrt neue Blutgefäße unter der Makula. Eine feuchte AMD kann jedoch auch ohne eine vorangegangene trockene AMD entstehen.3 Die feuchte Makuladegeneration richten jedoch mehr Schaden als Nutzen an: Denn die Äderchen sind häufig undicht und sondern Blut sowie Sekrete ab, woher diese Form der Makuladegeneration auch ihren Namen hat. Treten die Flüssigkeiten dann in das Gewebe am Auge ein, können sie zu gefährlichen Schwellungen und Vernarbungen an der Netzhaut führen.3,5
Makuladegeneration: Symptome und Verlauf
Der Sehverlust kommt schleichend
Bei der altersbedingten Makuladegeneration handelt es sich um eine chronische Erkrankung. Zwar gibt es Therapien, die den Verlauf abmildern, aber keine Heilungsmöglichkeiten.6 Eine frühzeitige Diagnose und die richtige Behandlung können das Fortschreiten der Erkrankung jedoch verhindern und den Verlauf verlangsamen.3
Die trockene AMD verläuft in den meisten Fällen langsam und bleibt oft über Jahre hinweg unentdeckt.2 Denn das gesunde Auge ist meist noch für lange Zeit in der Lage, die Sehbeschwerden des betroffenen Auges auszugleichen. Die Makuladegeneration und ihre Symptome sind daher nicht direkt identifizierbar.
Erste Anzeichen bemerken Betroffene häufig beim Lesen, wenn ein Verlust der Sehschärfe, verschwommene Flecken oder graue Schatten auftreten – ähnlich wie beim Grauen Star oder der diabetischen Retinopathie.7 Die Beeinträchtigungen betreffen häufig nur die Mitte des Gesichtsfeldes, also den Bereich, den ein Mensch von seiner Umwelt erkennt, ohne die Augen zu bewegen. Das indirekte (periphere) Sehen um den normalerweise schärfsten Punkt bleibt hingegen unbeeinflusst. Im Verlauf der Krankheit verschlechtert sich die Schärfenwahrnehmung allerdings zusehends, sodass auf Dauer das gesamte Sehfeld unscharf erscheint.ii
Kommt es schließlich zu einer feuchten AMD, schreitet der Krankheitsverlauf schneller voran und geht meist mit einer raschen Sehminderung einher. Ein typisches Anzeichen ist dabei der zusätzliche Eindruck eines verzerrten und verbogenen Bildes.
Mögliche Ursachen der Makuladegeneration
Risikofaktoren erkennen
Für die Entstehung der altersbedingten Makuladegeneration spielen mit hoher Wahrscheinlichkeit genetische Faktoren und Umwelteinflüsse eine Rolle.5
Ein besonders hohes Risiko tragen:3
- Frauen
- hellhäutige und blauäugige Personen
- Raucher
- Menschen, die sich lange dem Sonnenlicht aussetzen
Zudem haben Studien zufolge Patienten mit einer AMD im Vergleich zu gesunden Menschen weniger Zeaxanthin und Lutein in der Netzhaut.9 Diese natürlichen Farbstoffe (Carotinoide) verleihen der Makula ihre gelbe Färbung.
Doch das ist nicht alles: Die Carotinoide schützen die Netzhaut vor oxidativen Lichtschäden, die UV-Strahlung hervorrufen kann. Sie filtern und absorbieren das einfallende Sonnenlicht. Zudem fangen sie gefährliche blaue Lichtwellen ab – denn diese verursachen Oxidationsprozesse im Auge, wodurch die Netzhaut schneller altert. Nicht umsonst bezeichnen Forscher Carotinoide als natürliche Sonnenbrille.10
Die Diagnose der altersbedingten Makuladegeneration
Verzerrte Bilder sind ein Warnsignal
Um die AMD frühzeitig zu erkennen, empfehlen Mediziner ab dem 50. Lebensjahr Vorsorgeuntersuchungen.6 Dabei fragt der Arzt nach der Krankengeschichte (Anamnese) und führt verschiedene Sehtests durch. Liegt beim Patienten beispielsweise ein verzerrtes Sehen vor, sollte er den Amsler-Gitter-Test machen. Dabei deckt der Proband jeweils ein Auge mit der Hand ab und fixiert mit dem anderen den Punkt in der Mitte eines Gitters.
Tritt dabei einer der folgenden Seheindrücke auf, könnte das ein Hinweis auf eine Makuladegeneration sein:11
- verbogene und verzerrte Linien
- unterschiedlich große Kästchen
- verschwommenes Sehen
- grauer Schleier
- Punkt ist nicht zu sehen
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Dieser Selbsttest kann keine Untersuchung oder Diagnose eines Augenarztes ersetzen.
Ist der Test in der Praxis auffällig, untersucht der Mediziner das Auge des Patienten mit einer Spaltlampe. Dabei kann er alle Augenabschnitte und Strukturen mit einem Mikroskop genau betrachten.
Eine weitere Diagnosemöglichkeit ist die Fluoreszenzangiografie.12 Der Arzt macht die Blutgefäße durch einen gespritzten Farbstoff sichtbar, wodurch er verändertes Gewebe besser erkennt. Mithilfe der optischen Kohärenz-Tomografie, einem bildgebenden Diagnoseverfahren, lässt sich das Gewebe des Auges außerdem zwei- und dreidimensional darstellen – und so die Dicke der Netzhaut bestimmen. Bei einer trockenen Makuladegeneration kann diese dünner sein als bei gesunden Menschen, bei einer feuchten dagegen dicker.13
Da der Körper abgestorbene Fotorezeptoren nicht ersetzen kann, ist es wichtig, die AMD bereits in einem frühen Stadium zu therapieren – bevor das Sehvermögen zu stark beeinträchtigt ist.14 Zur Behandlung der feuchten Makuladegeneration gibt es mehrere Medikamente, wie zum Beispiel Anti-VEGF-Präparate. Die Arzneimittel enthalten therapeutische Proteine (Antikörper) gegen die vaskulären endothelialen Wachstumsfaktoren (VEGF) gerichtet, welche das Wachstum von Blutgefäßen fördern. Der Augenarzt gibt solche Medikamente mithilfe von Injektionen direkt ins Auge, wo sie die Neubildung der abnormalen Gefäße in der Makula unterdrücken.
Im Gegensatz dazu lässt sich das Frühstadium der trockenen AMD bis heute nicht mithilfe von Medikamenten therapieren. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, einer altersbedingten Makuladegeneration frühzeitig durch Vorbeugungsmaßnahmen (Prävention und Prophylaxe) entgegenzuwirken. So kann beispielsweise schon die Minderung potenzieller Risikofaktoren, wie dem Rauchen, dazu beitragen, das Risiko einer AMD deutlich zu senken.
Zudem leiden Menschen, die ihrem Körper ausreichend Zeaxanthin und Lutein zuführen, seltener an einer Augenerkrankung.15 Die Netzhaut lässt sich über eine ausreichende Vitaminversorgung mit einer hohen Konzentration an Carotinoiden anreichern. Durch eine gesunde Ernährung lässt sich eine Makuladegeneration also unter Umständen vorbeugen.16 Vor allem dunkelgrünes Gemüse wie Erbsen, Spinat und verschiedene Kohlsorten sowie Eigelb und Mais haben einen hohen Anteil an Carotinoiden.15
Eine ergänzend bilanzierte Diät mit Ocuvite® Makula kann dazu beitragen, den erhöhten Bedarf an Vitalstoffen bei trockener AMD zu decken.
Aber auch der Verlauf einer bestehenden Makuladegeneration kann sich durch eine ausgewogene Ernährung zumindest verlangsamen lassen. Wichtig für die Augengesundheit sind deshalb die folgenden Vitamine und Mineralstoffe:16
- Vitamin C
- Vitamin E
- Lutein
- Kupfer
- Zink
Präventive Maßnahmen können eine AMD abmildern. Allerdings macht eine Makuladegeneration das Autofahren meistens unmöglich – denn die Unschärfe lässt sich nicht immer durch die Behandlung oder eine Sehhilfe beseitigen. Jedoch können beispielsweise Leselupen die Nahsicht erleichtern und Patienten im Alltag unterstützen.
FAQs: Häufig gestellte Fragen zur altersbedingten Makuladegeneration
Wissenswertes zur AMD in aller Kürze
- Was kann man gegen eine Makuladegeneration tun?
-
Eine zeaxanthin- und luteinreiche Ernährung kann einen positiven Einfluss auf die trockene Form der Makuladegeneration haben. Die Nährstoffe kommen vor allem in dunkelgrünem Gemüse, Mais und Eigelb vor.
- Wie zeigt sich eine Makuladegeneration?
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Betroffene bemerken zunächst eine Verschlechterung der Sehschärfe, besonders beim Lesen und Autofahren. Zudem können verschwommene Flecken und graue Schatten auftreten. Die feuchte Form der Augenkrankheit äußert sich außerdem durch ein verzerrtes Bild.
- Ist eine Makulageneration heilbar?
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Die Makuladegeneration ist nicht heilbar.6 Betroffene können das Fortschreiten der Erkrankung aber unter Umständen durch Medikamente oder über eine gesunde ausgewogene Ernährung positiv beeinflussen.
- Wie entsteht eine Makuladegeneration?
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Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich der Stoffwechselprozess des Auges, sodass es zu einer Ansammlung kleiner Ablagerungen im zentralen Bereich der Netzhaut kommen kann. Dadurch verschlechtert sich die Versorgung der Netzhaut mit Sauerstoff und Mikronährstoffen, wodurch sie sich immer mehr zurückbildet.